Zusatzprojekt der 51. Zehn-Prozent-Aktion:
10.000 Euro für die Enyemaka Ohaneze e. V.
zur Fertigstellung eines Baus in Lagos
Die im August 2017 eröffnete Youth Development Academy in der Nähe von Lagos in Nigeria bildet Jugendliche in Schlosser-, Schreiner-, Näherei-, Frisör- und Cateringberufen aus und unterrichtet sie in Englisch und Mathematik. Insgesamt sind Plätze für 150 Jugendliche vorgesehen. Am 1. September 2019 haben weitere Lehrlinge mit ihrer Ausbildung begonnen, andere haben bereits Zwischenprüfungen abgelegt.
Aufgrund der Corona-Pandemie war das Zentrum zwar mehrere Monate geschlossen, doch seit Anfang Oktober werden die Jugendlichen nun in kleinen Gruppen auf ihre Prüfungen vorbereitet. Die Situation war und ist nicht einfach: Die Ausbilder mussten weiter bezahlt werden, da sie ihre Familien ernähren müssen. Da kommt die Spende der Zehn-Prozent-Aktion an die Enyemaka Ohaneze e. V. genau zum richtigen Zeitpunkt.
Zusatzprojekt der 51. Zehn-Prozent-Aktion:
10.000 Euro die Armut und Gesundheit
in Deutschland e. V. zur Unterstützung
von Flüchtlingen auf Lesbos/Griechenland
Den Mainzer Arzt Gerhard Trabert und seinen Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ unterstützt die Zehn-Prozent-Aktion im Rahmen eines Zusatzprojekts. Nach dem Brand von Moria sollte es besser werden. Doch schlechtes Wetter, Corona und Dreck sind nur einige der Probleme, die den Menschen in den griechischen Flüchtlingscamps aktuell schwer zu schaffen machen. Die Situation in den Lagern der griechischen Insel Lesbos ist katastrophal. Hunderte von Menschen leben dicht gedrängt in Zelten, teilen sich wenige Toiletten; es gibt kaum Dusch- oder Waschmöglichkeiten: Kakerlaken, Ratten und Müll, dazwischen Schwangere, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Kriegsverletzungen, körperlich und seelisch versehrt. „Wenn man das sieht, macht einen das einfach sprachlos“, sagt der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert. Regelmäßig reist er in die griechischen Flüchtlingslager und versorgt die Menschen dort medizinisch.
Es sei beschämend, was man derzeit auf Lesbos erlebe, sagt Trabert. Er schätzt, dass rund 30 Prozent der Geflüchteten im Lager körperbehindert sind. Der Mainzer Arzt setzt sich dafür ein, dass solche Flüchtlinge aus Lesbos so schnell wie möglich nach Deutschland gebracht werden.
Gelungen ist das etwa mit Abdulkarim. Der 25-jährige Syrer ist nach einer Schussverletzung am Rücken querschnittsgelähmt. Abdulkarim wurde wegen der ersten Covid-19 Fälle im Moria-Camp von seiner physiotherapeutischen und medizinischen Versorgung fast vollkommen abgeschnitten. Er leidet derzeit unter heftigen Fieberschüben. Aufgrund seiner Querschnittslähmung spürt er die Bisse von Ratten und Kakerlaken nicht an den unteren Extremitäten.
Trabert ist es gelungen, den 25-Jährigen nach Deutschland ausfliegen zu lassen. „Das Schicksal von Abdulkarim steht exemplarisch für hunderte Menschen, die unter katastrophalen hygienischen Bedingungen in den Lagern leben müssen“, erklärt Trabert. „Hier muss dringend gehandelt werden.“
Zusatzprojekt der 51. Zehn-Prozent-Aktion:
6.000 Euro für die Wiesbadener Tafel
Rund 3000 Menschen werden wöchentlich von der Wiesbadener Tafel mit Lebensmitteln versorgt. 200 Ehrenamtliche sorgen dabei für den reibungslosen Betrieb: Abholen der Lebensmittel, Sortieren, Verpacken und Ausgabe.
Mit 6000 Euro unterstützt die Zehn-Prozent-Aktion jetzt die gemeinnützige Initiative. Das Geld stammt aus der Spendenrunde des vergangenen Jahres. „Die Spendeneinnahmen haben unser Spendenziel übertroffen“, erklärt Pfarrerin Bea Ackermann, Vorsitzende der Zehn-Prozent-Aktion. „Deswegen freuen wir uns, dass wir davon jetzt die Tafel – ein so wichtiges und tolles soziales Projekt hier vor Ort in Wiesbaden – unterstützen können.“
Da sich die Tafel ausschließlich über Spenden finanziert, ist die Freude bei den Ehrenamtlichen groß: „Wir können das Geld sehr gut gebrauchen“, so Ruth Friedrich-Wurzel, Vorsitzende der Wiesbadener Tafel.
Coronabedingt ist auch bei der Tafel seit einigen Monaten vieles aufwendiger geworden: Normalerweise können sich die Kunden im Ausgaberaum der Tafel im Stephanuszentrum am Elsässer Platz selbst bedienen. Das ist aus hygienischen Gründen gerade nicht möglich. Also verpacken Ehrenamtliche die Lebensmittel vorher in Tüten. „Das braucht natürlich mehr Zeit und mehr Helferinnen und Helfer“, so Friedrich-Wurzel.
Einen Rückgang an Lebensmittelspenden erlebt das Team der Tafel derzeit zum Glück nicht. Im Gegenteil, die Lager sind voll. „Was wir alleine von den Bäckereien gespendet bekommen – das sind irre Mengen“, berichtet Friedrich-Wurzel. Versorgt werden nicht nur die Menschen, die zur Ausgabe kommen, sondern auch Menschen in sozialen Einrichtungen wie der Teestube, dem Frauenhaus oder dem Männerwohnheim.
Für Pfarrerin Bea Ackermann ist die Tafel ein Vorzeigeprojekt: „Lebensmittel davor zu bewahren, dass sie weggeschmissen werden und gleichzeitig Bedürftige unterstützen – das ist großartig.“